Total War: MEDIEVAL II – Definitive Edition Guide

Strategus Maximus for Total War: MEDIEVAL II - Definitive Edition

Strategus Maximus

Overview

“Ein Neuling, ein Land, ein Regent”, oder “Wie man die Welt erobert”.

Einstieg

Jetzt noch ein Guide? Spielt das Spiel denn überhaupt noch jemand? Wozu machst du das? – Werdet ihr mich vielleicht jetzt fragen. Ja es gibt viele Guides im “Guide”-Reiter des Medieval 2.

Und doch glaube ich, dass mein Guide die Welt der Neulinge bereichern wird. Warum? Weil ich beim Lesen die Tiefe sah. Die praxisnähe. Doch, ähnlich den Militärschriften der Geschichte, sind sie meistens entweder zu oberflächlich, sehr einfach gehalten oder gehen andersherum viel zu sehr ins Detail rein, was ihre Anwendbarkeit begrenzt. Zumindest im deutschsprachigem Bereich.

Ich würde gerne in dem Guide die Strategischen Grundsätze anhand einer hier vorgeschlagenen “Strategie in drei Phasen” (die faktisch nur 3 Ausgangssituationen repräsentieren) kurz erläutern. Dabei werde ich mich bemühen, möglichst stark zu abstrahieren, damit die Anwendbarkeit möglichst hoch gehalten wird.

Es ist mein erster Guide, also seid nicht allzu streng.

Herzlich willkommen zum Strategus Maximus!

Die Grundlagen – Der Krieg an sich

Der Krieg

Es gibt weit über 70 verschiedene Definitionen von Krieg und Frieden. Darum geht es in dem Guide nicht. Wer tiefer in die Kriegsbetrachtung gehen will, dem empfehle ich “Vom Kriege” (Clausewitz), an das ich in dem Guide oft anlehne, oder modernere, zusammenfassendere Literatur zu lesen. Für das Spiel, bzw. den Kerngedanken irrelevante Teile werde ich einfach (in Klammern setzen) oder fein italienisch machen.

Die eigentliche Defition für Krieg als “Akt der Gewalt zur Aufzwingung des Willens seinem Gegner” ist hier nicht unbedingt relevant oder notwendig zu erwähnen – “Der Wille” ist in Total War ja normalerweise die Eroberung, d.h. die Vernichtung und/oder die komplette Unterwerfung des Gegners. Doch wenn ich den Gegner komplett unterwerfe und der Gegner ein Staat als Subjekt ist, dann existiert nach der Eroberung der Staat gar nicht mehr und kann streng genommen “meinen Willen” gar nicht erfüllen.

Hier also die Hauptcharakteristik des Krieges für uns:
“Der Krieg ist die Fortführung der Politik mit anderen Mitteln” (Deal with it.)

Der Krieg ist also auch für uns kein Selbstzweck, sondern die Fortführung unserer Politik.

Anfangs komme ich wohl ohne Beispiele nicht aus, also hier eins:

Wir wollen als politisches Ziel bspw. das Heilige Römisches Reich wieder zum alten Glanz führen und Prag, wie es sich gehört, wieder in die Hände des deutschen Kaisers bringen (wir wissen ja – da wurde die erste deutsche Universität gegründet, also total legitim). Da aber Polen schon vor uns da war (jaja, immer auf die Polen) können wir nicht einfach mal die Rebellen dort Niederwerfen und die Stadt erobern. Wir haben es mit einem sehr gefährlichen Gegner zu tun, der vielleicht auch Rückendeckung durch ein Bündniss mit England oder Frankreich hat. (Oder vielleicht auch mal Dänemark… zur Abwechslung). Außerdem wird uns der Papst nicht mehr leiden können und einige unserer Untertanen in der Hamburg’schen Provinz mit unserer frisch ausgebauten Hochseeflotte könnten rebellieren.

Wir können natürlich auch einfach angreifen und hoffen, dass unsere Westgrenze wieder mal in einem Sitz- oder Witzkrieg mehr oder wenig sicher sein wird. Allerdings könnte das auch zu einem Abschiedsbrief vom Papst führen, ja zu einem Kreuzzug gegen Nürberg oder Wien. Das wollen wir natürlich um jeden Preis verhindern.

Also treffen wir Maßnahmen: Wir erheben Steuern und sachgemäße Truppen für eine Belagerung aus. Wir schleimen uns beim Papst ein. Schließen mit ihm einen Frieden, ja sichern uns seine Unterstützung (Konkordate gabs ja genug in der Geschichte). Geben den Briten und Franzosen, oder gleich Polen Geld für formelle Kriegserklärungen – wir isolieren Polen. Meucheln alle polnischen Geistlichen ab und sabotieren ihre Kirchen. Ziehen den Papst so rein, dass er uns den Feldzug gegen Prag als Kreuzzug legitimieren lässt. Wir sabotieren Farmen und lassen den Stadthalter meucheln, damit die Bevölkerung rebelliert und wir wieder legitim “rebellen” bekämpfen können. Wir könne Prag auch einfach den Polen wegkaufen – Viele Wege führen nach Prag.

Im Endeffekt gehört das alles aber noch zur Politik. Der Krieg an sich ist danach der einfachste Teil. Hier ist anzumerken, dass der erste Weg – einfach drauf los – eher das widerspiegelt, was passiert, wenn der Krieg ausartet.

Die Grundlagen – Taktik – Strategie – Operation

Es existieren drei Arten der militärischen Herangehensweisen

  • (Die Taktik)
  • Die Strategie
  • Die Operation

Die Taktik

Ist die Lehre der Kriegsführung auf einem begrenzten Kriegsschauplatz, bei sehr geringen Zeit und Raumverhältnissen. Hierzu gehören die Aufstellung, Flankenmaneuver und die Zusammenarbeit der Truppengattungen auf dem Schlachtfeld, die Aufstellung der Truppengattungen an sich, sowie die Art und Weise mit der eine Strategie umgesetzt wird. Hier ist das kurzfristige Ergebnis (mit der meist aber Teile der Strategie umgesetzt werden sollten), welches zählt.

Die Strategie

Ist die Lehre der Zielsetzung, sowie Durchführung des Kriegsplanes auf einem oder mehreren Kriegsschauplätzen, bei sehr gedehnten Zeit- und Raumverhältnissen. Hierzu gehören die langfristigen Truppenbewegungen, die Versorgung, der Transport, die Verteilung der Truppen (die Winterquartiere, Langstreckenartillerie, strategische Atomsprengkörper und vieles mehr.). Hier ist das langfristige Ergebnis, welches im Endeffekt zählt.

Die Operation

Ist das Mittel zwischen Taktik und Strategie. Es ist, meist, eine eigenständige Planung und Durchführung eines Strategieteils bei Berücksichtigung und Durchplanung der taktischen Gegebenheiten und Möglichkeiten. Die Landung in der Normandie z.B. ist eine solche “Operation” (Overlord). Hier wurde das Timing der einzelnen Einheiten strategisch und taktisch geplant (und umgesetzt). Im Spiel würde eine strategische Umgehung des Feindes mit der Kavallerie mit dem Ziel, auf dem Schlachtfeld (dem Echtzeitkampf) hinter dem gegnerischen Rücken aufzutauchen/zu spawnen und z.B. seine Artillerie zu überrennen, damit im Endeffekt das Strategische Ziel (die Vernichtung seiner Streitkräfte) erreicht werden kann.

Es ist durchaus möglich, dass sich selbst bei der strikten Trennung von Strategie- und Taktikkarte von Total War die drei Bereiche sich überschneiden. Der Guide wird sich vorrangig mit der Strategie beschäftigen, wobei auch Merkmale einer Operation durchaus mit drinn stehen könnten.

Die Zielsetzung entscheidet über die Herangehensweise, politisch und ökonomisch.

Wenn mein Ziel nur ein paar Punkte im “Ritterlichkeits”balken meines Anführers ist, kann ich natürlich ihn, sein Leben riskierend, auf einen Kreuzzug mit einer rießigen Armee losmarschieren lassen, die meine gesamte Wirtschaftskapazität überlasten wird – für die Eroberung Bagdads, was ich militärisch weder langfristig halten kann, noch meiner Interrenslage als Portugiese entspricht. Interessenssphäre? Nein. Bedachtes und langfristiges Handeln? Nein. Taktisch kann so ein Kreuzzug durchaus gut ausgehen – Strategisch langfristig jedoch nicht

Man sollte also jeden Krieg seinen politischen Zielen unterstellen. Diese sollte man sich während des Spiels am besten schon bereits formuliert haben.

Die Grundlagen – die drei Elemente

Der Kriegführende Staat besteht aus drei Elementen:

  • Den Streitkräften
  • Dem Hinterland
  • Dem Kriegswillen

Das Zerstören eines der drei Elemente zieht meist einen Frieden aus der Siegerposition nach sich. In der Realität ist jedoch das brechen von zwei dieser Elemente notwendig, um einen mehr oder wenig nachhaltigen Frieden zu garantieren, wobei der Wille als wohl das wichtigste Element möglichst für einen langfristigen Frieden dabei sein muss.

Die Streitkräfte

Sind selbsterklärend. Habe ich alle Truppen des Feindlichen Staates besiegt, ist nicht nur der Weg zu seinen ungeschützten Provinzen offen, sondern auch der Weg für Friedensverhandlungen. Im Spiel reagiert die KI nicht immer angemessen, aber einige Provinzen kann man erobern und dann wieder gegen Frieden tauschen – oder eben komplett besiegen.
Die Streitkräfte sind vor allem durch groß angelegte Schlachten zu zerlegen, wobei auch hier wieder Mittel wie Mord, sowie anschließende wirtschaftliche Übernahme der führerlosen Truppe durchaus Alternativen darstellen. Markant für diese Strategie ist die wirtschaftliche und/oder militärische Übermacht.

Das Hinterland

Ist die ökonomische (Waffen, Geld, Versorgung), sowie militärische (Rekruten, Ausbildung) Basis der kriegsführenden Partei. In gewöhnlichen Konflikten lässt sich diese territorial bestimmen und erobern. Bis auf die Mongolen für die Europäer, sowie die Europäer für die Südamerikanischen Völker ist dieses im Spiel auszumachen und zu erobern.

Ein Hindernis stellt in asymetrischen Konflikten vor allem das fehlen des eroberbaren “Landes” als solches oder die militärische Übermacht des Landes hinter den eigentlichen Kombatanten. Unter diese Kategorie fallen in dem Spiel alle Arten von Agenten, die subversive Tätigkeiten im Land verfolgen und deren Land nicht eben mal rasch erobert werden kann. Eine mögliche Strategie ist es, diese mit gleichen Mitteln (Meuchelmördern etc.) zu bekämpfen. Im Falle der Mongolen muss man jedoch sich im Spiel leider dem Schicksal ergeben und die Mongoleneinfälle eben mit konventionellen Mitteln (Zerschlagung Streitkräfte) abwehren.

Zur Eliminierung dieses Elementes des feindlichen Landes eignet sich die Invasion als Strategie, bzw. der mobile Blitzkrieg als Mittel zur Durchführung.
Auch besteht die Möglichkeit von sog. Raids (siehe einige englischsprachigen Guides), d.h. den Überfällen auf das Hinterland zum Plündern und Niederreißen von Gebäuden der kurzfristig eroberter Städte. Hier geht es vorrangig um das Untergraben der ökonomischen Fähigkeiten eines Landes. In der Rubrik des asymetrischen Kriegsführung dazu mehr.

Die Invasion setzt nicht immer zwingend eine Übermacht voraus. Es ist durchaus möglich, dass in einem Symmetrischen Konflikt eine Invasion mit Vermeiden der Entscheidungsschlacht mit mehreren, kleineren, Armeen durchgeführt wird. Gerade im Kampf gegen hochtechnologisierte, große, immobile Armeen bietet sich diese Strategie – für kleinere, mobile Armeen mit Spion als Türöffner – durchaus an.

Das schöne am Krieg in Medieval: Total War 2, dass, im Gegenteil zum echtem Krieg, kaum Truppen zur Sicherung der frisch eroberten Provinzen benötigt werden, sowie die Tatsache, dass diese sofort das eigene Hinterland erweitern. Dadurch wird der Invasor über die Zeit immer stärker – wirtschaftlich und teils sogar militärisch (Festungseroberungen), während dem Invadiertem immer weniger Gebiete als Hinterland verfügbar sind.

Der Kriegswille

Hat wohl in Medieval: Total War 2 strategisch die geringste Auswirkung. Dies ist in der Taktik – den Schlachten – die Moral der Truppen. In der Strategie – die Kriegswilligkeit der Bevölkerung und damit der Rekruten (und der besteheneden Truppen). Auf der Strategiekarte ist es jedoch höchstens die Rebellierfreudigkeit der Untertanen. In dem Falle kann der Kriegswille also nur durch Überfälle und Sabotagen – d.h. durch Zerstörung und Verwüstung wirtschaftlicher, sowie sozialer(Thermen, Kirchen etc.) Natur überhaupt in irgendeiner weiße beeinflussen.

Die Strategie

Ziel unserer Militärisch-Ökonomischen Strategie ist die Schaffung eines politisch und ökonomisch stabilen, expansionsfähigen Großreiches. Das langfristige Ziel ist die Herrschafft über ein geographisch militärisch günstig liegendes und ökonomisch starkes Weltreich.

Als Feinde sollten wir jede Nation betrachten, die in den Sphären unserer Interessen liegt, sowie die, in deren Sphären wir liegen. Dabei soll bei der rein militärischen Betrachtung unabhängig von der außenpoltitischen Betrachtung immer die Gesamtheit aller potentieller Feinde einbezogen werden. So kann das Heilige Römische Reich zwar vielleicht Polen schlagen, jedoch nicht Polen, Franreich, Dänemark, und Ungarn gleichzeiteig.

Die Strategie ist also nach den Ausggangssituationen einzuteilen – verschiedene Machtverhältnisse erfordern verschiedene Strategien. Es gilt also unsere Situation in Bezug auf alle unsere Feinde zu analysieren und dementsprechend zu handeln.

Strategie Phase 1 – die frühe Expansion

Ausgangssituation

Sicherheitspolitisch starten wir normalerweise das Spiel als eine Nation, die umgeben ist von Rebellen, der Krieg gegen welche absolut legtimitert, ja gewünscht ist. Gleichzeitig sind wir der Gesamtmasse unserer Feinde noch gnadenlos unterlegen.

Da sich unsere Feinde in einer ähnlichen Lage befinden, ist das setzen der diplomatischen Grundlagen unserer zukünftiger Kriege hier angebracht.

Wirtschaftlich sind wir nicht stark genug, um längere Kriege zu führen. Militärisch ist unser Potential noch auf die uns umgebenden Provinzen beschränkt.

Ziele

Die Ziele sind einfach und klar definierbar. Wir benötigen für das zukünftige Imperium wirtschaftliche Macht – ein starkes/großes Hinterland. Wir benötigen erfahrene Streitkräfte und eine Zufriedene Bevölkerung.
Was wir nicht brauchen ist zerstörerischer Krieg auf unserem eigenem Territorium und allzu hohe militärische Ausgaben.

Die Strategie

Ist also die frühe, sehr schnelle Expansion, um möglichst viel Territorium in einer möglichst kurzen Zeit zu gewinnen. Vor allem angesichts der selbigen Bestrebungen unserer Feinde ist Geschwindigkeit hier vor allem nochmals zu betonen. Die Invasion ist hier schon fast als Selbstzweck zu betrachten. Dabei liegt der Fokus auf stabiler Macht und auf langfristigen, nicht kurzfristigen Gewinn. Man soll also seine neuen Ländereien nur besetzen und nicht plündern oder ausbeuten.

Dabei sollte außenpolitisch nach Möglichkeit umso friedlicher gehandelt werden. Gute Beziehungen ggf. zum Papst, sowie zu zukünftigen Bündnisspartner sollten bereits in der Phase hergestellt werden. Auch die Schaffung einer großraumigen Freihandelszone über billaterale Verträge sollte als langfristiges Ziel bereits hier diplomatisch angestrebt werden.

Bei sehr kleinen und/oder noch schwachen Gegnern, lohnt es jedoch, falls diese in unmittelbarer Nähe und zwische uns und rebellischen Hinterland liegen, jedoch auch in den ersten Runden zu besiegen, um den Zugang zu diesen zu gewinnen und schwache Gegner bereits dann zu zerstören. Dabei soll stets die Kosten-Nutzen Abwägung entscheiden.

Beispielsweise kann Dänemark vom Heiligem Römischen Reich in frühen Phasen sehr schnell und effektiv bekämpft werden. Danach kann die Expansion in Richtung Norden/Skandinavien forciert werden. Außerdem liegt Dänemark sogar sehr in der Interessensphäre des HRE und ist auch ein potentieller Gegner in den späteren Phasen.
Die Bedrohung durch den Vatikan hingegen ist für das HRE militärisch lächerlich, während der Beginn eines Krieges gegen den Papst keine unmittelbaren Vorteile erbringen würde.

Ökonomisch soll in der Phase die Friedenswirtschaft, sowie Infrastruktur als Grundlagen bereits jetzt massiv ausgebaut werden. Militär-ökonomisch sollten nur wenige Burgen/auf Militär spezialisierte Städte erhalten werden, wobei im Kernland des Zukünftigen Imperiums am besten nur noch Städte zu erhalten sind.

Strategie Phase 2 – der Aufbau

Ausgangssituation

Die Einverleibung des Umlandes ist abgeschlossen. Wir besitzen ein mehr oder weniger umfangreiches Hinterland, mit dem wir ökonomisch aktiv weiterarbeiten können.
Außenpolitisch haben wir die Lage durch Verträge stabilisiert, sodass keine Bedrohung uns vorliegt. Das wollen wir weiter so erhalten.
Wir besitzen ein defensives Garnisonheer zur innenpolitischen Stabilität und die ersten Teile der Infrastruktur, sowie Nahrungsmittelversorgung.

Ziele

Sind nun die Sicherung des Friedens, der Ökonomische Ausbau unseres Landes, die Schaffung von zusätzlichen Wirtschaftskapazitäten, sowie die Schaffung der militärisch-ökonomischen Grundlage des Landes.

Strategie

Friedenssicherung gehört zu Kompetenzen der Diplomaten – Geschenke und Abkommen sind die Mittel dazu. Durch Kolonialisierung bei Meereszugang (Nordafrika/Krim/Mittelmeerinseln bspw.), sowie dem Ausbau des Fernhandels mit exotischen, in der Region fremden Ware durch Händler sollen zusätzliche Einkommen gesichert werden. Der Ausbau einer Europäischen/Eurasichen/Euro-Afrikanischen “Freihandelszone” durch Billaterale Verträge soll nun forciert werden.

Das Bevölkerungswachtum als Mittel zur Erhöhung der Zahl der Steuerzahler sollte mithilfe von Steuersenkungen und Ausbau des primären Sektors gesichert werden. Auch der Ausbau von Sanitärsanlagen und, ggf. Kirchen sollte nicht vernachlässigt werden.

Der Militärischer Komplex soll hierbei eine untergeordnete Rolle spielen: Einerseits sollen zur Entlastung der Staatskasse möglichst wenige Truppen im Kernland stationiert werden – anderseits sollen aber nur in einzelnen, grenznahen Städten, bzw. den 1-2 Burgen überhaupt Rekrutierungskapazitäten geschaffen werden. Der Militärische Ausbau des Kernlandes soll vollkommen vernchlässigt werden.

Es ist durchaus lohnenswert jedoch eine mobile und starke Armee aus berittenen Truppen in der Burg zu bauen, um im Falle eines Überfalls schnell und effektiv reagieren zu können. Auch als Abschreckung kann eine solche Armee durchaus behilflich sein.

Strategie Phase 3 – Die zweite Expansion

Der Krieg aus der Unterlegenheit (Asymetrische Krieg)
Der Krieg aus der Symmetrie (begrenzter/Kabinettskrieg)
Der Krieg aus der Überlegenheit (halbbegrenzt bis absoluter Krieg)
>>> Kontrolle über Entscheidungsinstanzen etc!

Ausgangssituation

Wir haben bereits einen territorialen, ökonomisch und politisch stabilen Flächenstaat geschaffen, mit dem wir weiterarbeiten können. Alle rebellischen Provinzen des Umlandes und/oder des Fernlandes sind bereits unterworfen, sodass unsere frühe Expansion und Kolonisation als beendet angesehen werden kann.
Ökonomisch haben wir eine ausgebaute Infrastruktur, sowie die Grundversorgung mit Nahrung der Städte und Burgen langfristig gesichert.
Außenpolitisch ist die Lage stabil und friedlich, sodass wir nicht unmittelbar durch einzelne Staaten bedroht sind. Wir haben Produktionsmittel für Truppen (Burgen/Städte) geschaffen und können binnen kürzerster Zeit eine Massenarmee auf die Beine stellen.

Ziele

Ist die militärische Bekämpfung und Unterwerfung der Gegner, sowie die Vergrößerung des eigenen Machtbereiches auf Kosten des Gegners.

Strategie

Ist vollkommen abhängig von den Machtverhältnissen zwischen uns und dem Gegner.

So kann die oben beschriebene Invasion, oder das Suchen der Entscheidungsschlacht im Symmetrischen Konflikt zum Einsatz kommen.
Die Formen des Asymetrischen Krieges können dabei durchaus gleichzeitig in Betracht gezogen werden: Überfälle, Landungen in unbewachten Gebieten, sogar das systematische Ausslöschen der Familie eignen sich hervorragend, um eine Invasion vorzubereiten oder die Truppen an der Front zu Unterstützen.

Ökonomisch soll die Abrüstung der Mehrzahl der eroberten Gebiete forciert werden, während die Infrastruktur gleichzeitig umso mehr ausgebaut werden muss. Die Außen- und Wirtschaftspolitik ist in dem Falle vollkommen abhängig von der Form des Krieges. Prinzipiell sollten selbstverständlich Mehrfrontenkriege vermieden, nach Möglichkeit die Kriege über den Papst legitimiert, und die Armeen als Einheit (ungeteilt) behandelt werden.

Die Grenze zwischen der Aufbauphase und der eigentlichen Expansionsphase sehr verwaschen, sodass man keine klare Grenze ziehen kann zwischen den Phasen zwei und drei. Vielmehr kann es durchaus zur Abwechslung zwischen den Phasen kommen, sodass die Expansion in Expansionswellen geschieht. Dies ist sogar zu befürworten, um die frische eroberten Gebiete ins Reich einzugliedern und Phasen der Entspannung für Umstrukturierung des Militärs und/oder der Wirtschaft zu geben.

Der begrenzte Krieg

Der begrenzte Krieg ist eine Form des Krieges, in der klare Ziele verfolgt werden. Im Gegensatz zum absoluten Krieg ist die Hegung des Krieges eine anzustrebende Methode, während das erreichen der politischen Ziele im Vordergrund steht.

Dieser Art der Kriegsführung ist vor allem dadurch gekennzeichnet, dass wir unsere inländische, und die ehemals ausländische Bevölkerung nach Möglichkeit schonen. Das heißt, dass wir Steuern nicht an die Grenze hin zur Rebellion erheben, dass wir die frisch eroberten Ländereien nur besetzen ohne die Bevölkerung abzuschlachten, kurzum, bei Provinzen als Eroberungsziel die stabile Macht suchen und nicht vordergründig die kurzfristige Bereicherung sehen.

Das Ende dieses Krieges besiegelt nicht die komplette Vernichtung des Gegners, sondern leidiglich ein Friedensvertrag nach dem Erreichen unserer Kriegsziele.

Die Hegung ist vor allem deshalb wichtig, um die Ausartung des Krieges in ein Mehrfrontenkrieg zu verhindern, sowie den Gegner in Verhandlungsbereitschaft zu halten.

Der absolute Krieg

Der absolute Krieg ist die Vorstufe zum totalen Krieg.
Hier endet der Krieg nur mit der absoluten Vernichtung des Feindes. Die Grenzlosigkeit der Kriegsführung, sowie die Einbeziehung des Volkes in den Krieg sind Merkmale dieses.

Hier werden alle Gesetze der Kriegshegung aufgehoben: es sollen Päpstliche Friedensbemühungen ignoriert werden, die feindlichen Städte bei Rückzug zerstört werden (Verbrannte Erde), die asymmetrischen Kriegsweisen mit einbezogen werden. Die rücksichtslose wirtschafltiche Ausbeutung feindlicher Ländereien, sowie regelrechte Plünderungen der eroberten Provinzen sind als Mittel ‘erlaubt’. Im Falle eines Absoluten Krieges soll das Hinterland über massive Steuererhöhungen mit einbezogen werden (Steuern ‘bis zum Anschlag’). Das Land darf, kann und muss die Truppenanzahl bis zur Bankrottgrenze erhöhen, um den Feind niederzuringen. Alle Friedenswirtschaft darf ignoriert werden. Der Bau ist nur militärischer Natur und das selbst nur bedingt erlaubt.

Der absolute Krieg als Handlungsdoktrin ist in der Regel nur im Falle von Mehrfrontenkriegen oder gegen sehr starke Gegner in Erwägung zu ziehen. Er darf außerdem nicht langfristiger Natur werden, muss jedoch konsequent durchgezogen werden.

Diese Art der Kriegsführung ist vorrangig für Kriege gegen Heiden, sowie den “Kriegen gegen alles” vorbehalten, da damit der Hass der gesamten Christenheit auf sich meist gezogen wird, was die radikalisierung bis hin zu Kreuzzügen gegen einen ausarten kann und meisten wird.

Nach Möglichkeit soll dieser Krieg vermieden werden, da er sich nicht nur außenpolitisch, sondern auch auf das Wirtschaftswachstum im Land auswirkt. Auf die Dauer kann man damit ökonomisch konkurrenzunfähig zu den friedlicheren Ländern werden, was dann nur sehr schwer wieder aufzuholen ist. Umgekehrt soll in einem solchem Krieg beim Gegner so hart wie möglich zugeschlagen werden, sodass seine Entwicklung, falls es doch zu einem Friedensvertrag kommt, so niedrig ist, dass er langfristig nicht in der Lage sein wird, einen neuen anzufangen.

Der asymetrische Krieg – oder “Der Wikinger, der Kampf gegen den Terrorismus und der heilige Krieg”

Der asymmetrische Krieg ist vor allem durch eins gekennzeichnet: die eigene Unterlegenheit. Der Gegner ist wesentlich stärker als wir und wir wissen nicht, was zu tun ist? Kein Problem. Die Partisanen regeln das. Nur leider gibt es im Spiel keine Partisanen. Hier kommt also Erfindungsreichtum ins Spiel.

1. Der Überfall oder “Der Wikinger”

“Hände hoch! Alle auf den Boden! Das ist ein Überfall!”, schreit der Bankräuber, wenn er Geld abheben geht. Wir werden beim Überfall weniger human vorgehen.

Ziel eines Überfalls ist nicht nur das Treffen einer ungeschützten Stelle (geringe Verluste), sondern auch die sofortige persönliche Bereicherung (das Geld eben). Der tolle militärische Effekt bei der Plünderung des Hinterlandes des Gegners ist: die Bevölkerung und damit die Wirtschaft wird mit massakriert. Danach wird alles in die Luft gejagt, um Spuren zu verwischen oder einfach dem Gegner nichts mehr dazulassen(Verbrannte Erde).
Die Vorteile sind, neben kurzer Vorwarnzeit auch die Gewinne im Falle eines Erfolges. Solche Kriege eignene sich vorrangig gegen küstennahe Überseefeinde, aber auch gegen unmobile Feinde auf dem Kontinent.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Geheimdienst(dem Attentäter/Spion) zur Öffnung/Sabotierung der Stadttore ist dabei eins der nervigsten Punkte. Bei Überfällen vom Wasser entfällt diese Maßnahme jedoch auch, solange Artillerie (mechanisch/Schwarzpulver) mit dabei ist.

Man sollte dabei auch Belagerungen über mehr als null bis eine Runde, nebst eigenen Verlusten, um jeden Preis vermeiden. Auch sollte die überfallene Provinz nach der Eroberung nicht gehalten werden. Ein Zug nach der Eroberung können die Truppen wieder abgezogen und auf die Schiffe/in eine Nachbarprovinz verladen/verschoben werden.

2. Die Sabotage/Rebellion oder “Der Kampf gegen den Terrorismus”

“An der Stagnation des Fortschritts sind die Wirtschaftssaboteure der Westmächte schuld”. Naja. Solange wir natürlich aus dem Westen kommen.

Einer der Strategien auch vor allem, leider, anderer Total War Spiele ist die Abtrennung einzelner Provinzen. Es soll über Sabotagen, Attentate u.ä. eine Rebellion angezettelt werden, die die Stadt übernehmen und damit uns übergeben kann. Damit vermeiden wir weitestgehend den direkten Konftlikt mit dem eigentlichen Gegner und legtimieren unseren Kampf gegen sog. “Rebellen”.
Die Strategie besteht also daraus, die Provinz zu destabiliseren, um dann unter Vorwand der Terroristen/Rebellenbekämpfung dort einzumarschieren und das Land zu besetzen. Selbst Bush hätte sich das nicht besser ausdenken können.

Doch auch die einfache Behinderung verschiedenster Großprojekte über Sabotagen u.ä. ist lohnenswert, solange man nicht auffliegt. Vor allem das Meucheln von Geschäftsmännern und die aggressiven wirtschaftlichen Expansion durch die eigenen stellt eine neue Form des Krieges da.

3. Der Kreuzzug/Jihad oder der “heilige Krieg”

Ach wie herrlich. So eine schöne Stadt. Oh. Ich hab aber nicht die Truppen, um sie zu erobern? Kein Problem, Papa Vatikan wird mir aushelfen.

Es ist empfehlenswert alle Kriege nach Möglichkeit durch die UNO des Mittelalters zu legitimieren. (UNO, weil man sich ihr unterordnen muss, solange man nicht stark genug ist, um sie einfach zu ignorieren). So kann man nicht nur auf relativ billige Kreuzzugsritterhaufen zurückgreifen, sondern sich auch die Unterstützung anderer christlichen Nationen sichern. Außerdem kommen auch nicht ständig Friedensgesuche des Papstes eingetrudelt, wenn man mal ‘rein zufällig’ mal die falsche Stadt mit erobert hat. Sogar die Ritterlichkeit der gesandten Generäle steigt.

Auch besteht die Möglichkeit, aus der Unterlegenheit (endlich! Asymmetrie!) auch die Kreuzritter/Gotteskrieger anderer Länder auf Großstädte weit hinter der Front des Gegners zu hetzen und ihm damit das Leben schwer zu machen.

Hinweis

Diese alle drei Formen des asymmetrischen Kriegen müssen nicht zwingend alleine vorkommen. Bis auf den ‘Kampf gegen den Terrorismus’ ist alles vollkommen mit den absoluten Krieg zu verbinden. Der ‘Kampf gegen den Terrorismus dagegen ist umgekehrt, vollkommen mit dem begrenzten Krieg vereinbar, ja ist sogar in gewisser Weiße eine Form des begrenzten Krieges.

Weltherrschaft

Europa erobert? Afrikakorps haben Nordafrika und den Nahen Osten erobert? Sogar Russland verbeugt sich vor dem neurömischen Kaiser? Aber hast du schon Amerika entdeckt? Fehlt dir nicht vielleicht noch ne Insel im Mittelmeer? Vielleicht eine abtrünnige Provinz im Norden? Ist es alles?

Oder fehlt dir noch was zur Weltherrschaft?

Falls dir was noch auf dem Weg dahin fehlt, oder du Anmerkungen und Fragen u.ä. zum Guide oder zur Literatur hast, schreib es einfach ‘in die Kommentare’, wie die ganzen YouTuber das heutzutage sagen. Grammarnazis sind wilkumeeen. Und für 9gagger gibt’s diesmal keinen Kartoffelsack, aber einen exklusiven, obercoolen Protip:

Der Guide gilt nicht nur für Medieval: Total War 2, sondern auch für alle anderen Total Wars, andere Spiele des Genres und sogar teilweise für das echte Leben!

In dem Sinne, Viel Spaß beim Erobern!

SteamSolo.com